Konzeptioneller Beweis zur Anwendbarkeit eines tragbaren Trainingsgerätes für verbesserte kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und Gleichgewicht in der neuroorthopädischen Rehabilitation. Eine nichtkontrollierte Fallstudie.

Hintergrund: Rehabilitation nach einer schweren Erkrankung oder Verletzung erfordert regelmässige körperliche Aktivität. Die Trainingsintensität ist bei Aktivitäten wie Nordic Walking im Vergleich zum konventionellen Gehen erhöht, Nordic Walking erfordert jedoch aufgrund der Stöcke mehr Koordination, was für manche Rehabilitationspatienten noch nicht machbar ist. Der TONEFITreha-Gürtel ist ein neu entwickeltes Trainingsgerät, das hierbei hilfreich sein könnte. Der Gürtel wird um die Hüfte angelegt und die Griffe, die durch Sticks mit dem Gurt verbunden sind, werden bei jedem Schritt vor und zurück bewegt. Durch die eigens für diesen Trainingsgurt entwickelte App kann der Widerstand dieser Sticks eingestellt werden. Die Trainingsdaten werden von der eingebauten Sensortechnologie aufgenommen. Im Rahmen dieser Studie wurde die Anwendbarkeit und Effektivität des Trainingsgerätes untersucht.
Methoden: Zehn Rehabilitationspatienten (6 männliche, 4 weibliche) im Alter von 33 bis 74 Jahren durchliefen zwei Assessments mit einem 10Meter- und einem 6min-Gehtest und neun ca. 30-minütige Trainings. Die Gehintensität und die Herzfrequenz wurden gemessen. Die Patientenbefragung erfolgte mittels eines Fragebogens nach jeder Einheit, um die Zufriedenheit bezüglich der Anwendbarkeit, der Handhabung und der subjektiven Brauchbarkeit des Gürtels zu erfassen.
Ergebnisse: Insgesamt waren die Patienten zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Gürtel und erachteten das Training mit dem TONEFITreha-Gürtel als nützlich für ihre Rehabilitationsziele. Der getestete Prototyp und seine Software wiesen vereinzelte Probleme auf, welche in Zukunft behoben werden müssen.
Schlussfolgerungen: Die Studie konnte zeigen, dass der TONEFITreha-Gürtel nützlich für Patienten nach Schlaganfall oder einer schweren Verletzung sein kann in Bezug auf ihre Motivation sowie ihren Rehabilitationsfortschritt. Aufgrund der vielversprechenden Daten dieser Pilotstudie wäre es denkbar, dass nun eine grösser angelegte Fall-Kontroll-Studie durchgeführt wird.