Gang, Stürze und depressive Symptome drei Monate nach Schlaganfall: Eine Fallserie

Hintergrund
Gangstörungen, Stürze und depressive Symptome gehören zu den häufigsten Folgen eines Schlaganfalls. Sie wirken sich negativ auf die Mobilität, die Lebensqualität und die Unabhängigkeit im täglichen Leben aus und führen so zu Barrieren für die soziale und gemeinschaftliche Teilhabe von Schlaganfallpatienten.
Methoden
Die Stichprobe dieser Fallstudie umfasst vier Frauen und sechs Männer zwischen 47 und 83 Jahren drei Monate nach dem Schlaganfall. Mit einem druckempfindlichen Gangteppich (GAITRite) wurden räumliche und zeitliche Gangparameter während des Gehens in gewohnter Gehgeschwindigkeit und unter Einfluss von Dual-Task Aufgaben, welche Rückwärtsrechnen (WM) und Tiere aufzählen (VFT) umfassten, aufgezeichnet. Des Weiteren wurden die Zeiten des Timed up-and-go (TUG) und 5 Times sit-to-stand (5TSTS) sowie die geriatrische Depressionsskala erhoben.
Ergebnisse
Beim normalen Gehen wurden für alle Gangparameter zahlenmässig minimale Unterschiede zwischen dem paretischen und nichtparetischen Bein gefunden. Unter Einfluss einer Dual-Task Aufgabe wies der Gang der Schlaganfallpatienten eine Tendenz zu verminderter Gehgeschwindigkeit, Schritt-Kadenz, Schrittlänge, Schreitlänge und erhöhter Schrittzeit, Spurbreite, Standzeit und Schwungzeit vom NM zum Gehen mit WM und vom Gehen mit WM zum Gehen mit VFT auf. Die Schlaganfallpatienten absolvierten den TUG in 10.1 ± 2.6 s und den 5TSTS in 15.2 ± 4.2 s. Bei einem von acht Probanden wurde vier bis sieben Monate nach dem Schlaganfall eine Poststroke Depression festgestellt.
Schlussfolgerung
Die Resultate der vorliegenden Arbeit deuten auf eine körperlich fitte Studienpopulation drei Monate nach dem Schlaganfall hin, was sich durch die geringe Gangasymmetrie und die vergleichsweise schnellen Zeiten im TUG und 5TSTS zu Schlaganfallpatienten aus anderen Studien zeigte.