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Effekte eines aeroben Sportprogrammes mit Flüchtlingen in einem Flüchtlingslager in Griechenland: Eine explorative Studie

Knappe, Florian. Effekte eines aeroben Sportprogrammes mit Flüchtlingen in einem Flüchtlingslager in Griechenland: Eine explorative Studie. Master Thesis, University of Basel, Faculty of Medicine.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/67847/

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Abstract

Absicht: Die globale Entwicklung verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg von Flüchtlingen. Post-Konflikt Situationen halten länger an und die Betroffenen verbringen mehrere Monate bis Jahre in einem Flüchtlingslager. Flüchtlinge weisen eine besondere Prävalenz für psychiatrische Erkrankungen auf. Internationale Organisationen warnen in diesem Zusammenhang vor einer unzureichenden psychosozialen Behandlung der Flüchtlinge. Das Projekt wurde vor dem Hintergrund eines Mangels an Befunden zur Behandlung traumatisierter Flüchtlinge und dem Potential sportlicher Betätigung aufgestellt. Die Frage umfasst die Auswirkung eines Sportprogrammes von mittlerer und hoher Intensität auf psychiatrische Störungen und mentalem Wohlbefinden. Ferner soll die Umsetzbarkeit eines solchen Projektes überprüft und mögliche Herangehensweisen aufgezeigt werden.
Methoden: Achtunddreissig Flüchtlinge (männlich; Durchschnittsalter = 25.6 Jahre) beteiligten sich am Projekt. Probanden, die mindestens einmal pro Woche an den Aktivitäten teilgenommen hatten, wurden bei der Auswertung der Interventionsgruppe (n = 18) zugeteilt. Die anderen Teilnehmer bildeten die Kontrollgruppe (n = 20). Die Intervention fand im Spätsommer 2017 in einem Flüchtlingslager im Norden Griechenlands statt. Die Aktivitäten wurden über einen Zeitraum von acht Wochen durchgeführt, dauerten jeweils rund 60 bis 90 Minuten und umfassten vornehmlich Krafttraining, Boxen und Fussball. Die Variablen: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Depression, Angststörung, Schlafstörung, Schmerzen, Wohlbefinden und Fitnesslevel wurden vor und nach der Sportimplementierung mit einem Fragebogen und Sporttest erhoben.
Resultate: Das Wohlbefinden, Fitnesslevel, Symptome der PTBS, Depression, Angststörung und Schmerzen verbesserten sich signifikant in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Schlafstörungen nahmen im Lauf der Zeit ab, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen ausgemacht werden konnte.
Schlussfolgerung: Die regelmässige Teilnahme an den sportlichen Aktivitäten führte bei den Flüchtlingen zu einer signifikanten Verbesserung der verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen. Der ausbleibende Effekt bei Schlafstörungen ist womöglich auf verbesserte klimatische Bedingungen zurückzuführen. Das Sportprogramm stellt eine kostengünstige und effiziente Methode dar, viele Flüchtlinge zu adressieren. Richtig Implementiert, kann es zur wesentlichen Steigerung des Wohlbefindens beitragen und sollte zur Linderung psychiatrischer Symptome als auch Vorbeugung von Chronifizierungen, neben der Deckung primärer Bedürfnisse, einen grundlegenden Bestandteil der humanitären Hilfe ausmachen.
Advisors:Gerber, Markus
Committee Members:Colledge, Flora
Faculties and Departments:03 Faculty of Medicine > Departement Sport, Bewegung und Gesundheit > Bereich Sportwissenschaft > Sport und psychosoziale Gesundheit (Gerber)
UniBasel Contributors:Gerber, Markus and Colledge, Flora
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Master Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:08 Jan 2019 05:30
Deposited On:07 Jan 2019 13:43

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