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Rückenschmerz, Schmerztherapie und Therapiezufriedenheit – Analyse einer Kohorte älterer Hausarztpatienten (getABI)

Moschny, A. and Platen, P. and Trampisch, U. and Endres, H. and Hinrichs, T.. (2011) Rückenschmerz, Schmerztherapie und Therapiezufriedenheit – Analyse einer Kohorte älterer Hausarztpatienten (getABI). Das Gesundheitswesen, 73 (5). e89-e96.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/64158/

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Abstract

Rückenschmerzen können die Lebensqualität und Selbstständigkeit älterer Menschen erheblich beeinträchtigen. Ziel dieser Untersuchung war es, Rückenschmerzen im hohen Lebensalter in einer Kohorte älterer Hausarztpatienten hinsichtlich Prävalenz, Schmerztherapie und Therapiezufriedenheit zu analysieren. Ab Oktober 2001 wurden 6 880 nicht ausgewählte Patienten ab 65 Jahren von 344 Hausarztpraxen in die prospektive Beobachtungsstudie getABI (German epidemiological trial on ankle brachial index) eingeschlossen. In der 5-Jahres-Nachuntersuchung wurden 2 120 Patienten [70–94 (Median76) Jahre; 53,7% Frauen] zu Schmerzen der letzten drei Monate (Lokalisation, Intensität, Beeinträchtigung), erhaltenen Schmerztherapien und Therapiezufriedenheit befragt. Von den 2 095 Patienten, die Angaben zu Schmerzen gemacht haben, hatten 803 (38,3%) Schmerzen im oberen und/oder unteren Rücken. Weibliche Patienten berichteten häufiger über Rückenschmerzen als männliche (45,0% vs. 30,6%; p<0,05). Bei jeweils etwa der Hälfte der Männer und Frauen mit Rückenschmerzen war der Rücken die Hauptschmerzregion. Dieses Teilkollektiv (n=409) mit Rückenhauptschmerz (RüHS) wurde im Folgenden genauer analysiert. Der Intensitäts-Score nach von Korff (Skala 0–100) betrug durchschnittlich 46,5±19,9, der mittlere Beeinträchtigungs-Score (Skala 0–100) lag bei 23,6±23,0. Frauen gaben eine höhere durchschnittliche Intensität ihrer Rückenschmerzen an als Männer (48,8±20,0 vs. 42,4±19,3; p < 0,05) und empfanden eine größere rückenschmerzbedingte Beeinträchtigung (26,2±23,5 vs. 19,2±21,5; p<0,05). 253 (61,9%) der RüHS-Patienten konsultierten aufgrund von Schmerzen in den letzten drei Monaten mindestens einen bzw. einmal einen Arzt. Zu den am häufigsten verordneten Therapiemaßnahmen (Mehrfachnennungen möglich) zählten orale Medikamente (62,5%), Spritzen (38,6%) und Physiotherapie/Krankengymnastik (35,9%). Bei der Bewertung der Schmerztherapie mit Schulnoten (n=224) vergaben die RüHS-Patienten im Mittel die Note 3,1±1,4. 36,8% waren mit der erreichten Schmerzlinderung nicht zufrieden, 61,4% wünschten eine deutliche Verbesserung der Schmerztherapie. Rückenschmerz besitzt im Alter eine hohe Prävalenz und führt zu funktionalen Beeinträchtigungen. Die mäßige durchschnittliche Patientenzufriedenheit mit der Therapie gibt Anlass, in zukünftigen Studien zur Rückenschmerztherapie eine Erfassung von Patientenpräferenzen und Therapiezufriedenheit zu fordern. Es bleibt zudem zu prüfen, inwieweit die derzeitige Versorgung der Forderung aktueller Leitlinien nach multimodaler Therapie gerecht wird.
Faculties and Departments:03 Faculty of Medicine > Departement Sport, Bewegung und Gesundheit > Bereich Sport- und Bewegungsmedizin > Sportmedizin (Schmidt-Trucksäss)
UniBasel Contributors:Hinrichs, Timo
Item Type:Article, refereed
Article Subtype:Research Article
Publisher:Thieme
ISSN:0941-3790
e-ISSN:1439-4421
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Journal article
Identification Number:
Last Modified:02 Dec 2020 13:27
Deposited On:02 Dec 2020 13:27

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