Intervallartiges vs. dauerhaftes submaximales Ausdauertraining bei unipolarer Depression: Effekte auf depressive Symptomatik und autonome Funktion

Einleitung: Die Auswirkungen von Ausdauer auf die psychische Gesundheit werden wissenschaftlich immer breiter belegt. High-Intensity Intervalltraining gewinnt ebenfalls immer mehr an Anerkennung jedoch wurden seine Effekte auf die mentale Gesundheit und spezifischer auf die Depression noch nicht viel erforscht. Das Ziel dieser Interventionsstudie war es die Effekte eines vierwöchigen High-Intensity, Low-Volume Training (HILV) auf die Depressionssymptomatik, die Leistungsphysiologie und die Herzfrequenzvariabilität im Vergleich zu einem konventionellen Ausdauertraining zu untersuchen.
Methode: Die Probanden waren alle stationäre Patienten derselben Klinik. Nach einem Eintrittstest, bei welchem ihre Depressionssymptomatik, ihre maximalen physiologischen Kapazitäten und ihre Herzratenvariabilität gemessen wurden, erfolgte die Zuteilung in eine der zwei Trainingsgruppen. Die Trainings fanden dreimal pro Woche im klinischen Umfeld auf Fahrradergometern statt. Die HILV-Trainingsmethode bestand aus 25 Minuten mit Intervallen von 30 Sekunden mit 80% der maximalen Belastung des Probanden, gefolgt von einer Erholungsphase. Die AUS-Trainingsmethode bestand aus 20 Minuten gewöhnlicher Ausdauer mit einer Intensität von 60% der maximalen Kapazität.
Ergebnisse: Die Depressionssymptomatik konnte in beiden Gruppen höchstsignifikant reduziert werden (p<0.001). Jedoch wurde eine kleine Tendenz für die HILV-Methode gefunden, indem der Vergleich zwischen den zwei Gruppen bei der Austrittsuntersuchung signifikant unterschiedlich geworden ist (p=0.03). Die Leistungsfähigkeiten der Probanden wurden in beiden Gruppen verbessert, aber es konnten keine Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden werden.
Diskussion: Mit diesen Resultaten kann bestätigt werden, dass HILV-Training eine gute und effiziente Alternative für die Behandlung und die Heilung von depressiven Erkrankungen bietet, gegenüber konventionellem Ausdauertraining. Jedoch sind vier Wochen eine vergleichsweise kurze Interventionszeit, um bedeutsame Effekte mit ausreichender statistischer Power zu erzielen.