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Der Einfluss der sozialen Herkunft auf motorische Basisqualifikationen. Eine Querschnittsanalyse auf der Basis der IMPEQT-Studie

Gulbicki, Michel. Der Einfluss der sozialen Herkunft auf motorische Basisqualifikationen. Eine Querschnittsanalyse auf der Basis der IMPEQT-Studie. 2012, Master Thesis, University of Basel, Faculty of Medicine.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/63660/

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Abstract

Der Einfluss von sozialer Ungleichheit auf die Sportbeteiligung und motorische Leistungsfähigkeit wird in der Literatur kontrovers diskutiert und die Effekte bei Heranwachsenden nur unzureichend thematisiert. Anhand der Daten aus der IMPEQT-Studie der Universität Basel von 835 Jugendlichen der 7. Jahrgangsstufe soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit der Migrationshintergrund und der vom Elternhaus abgeleitete sozioökonomische Status sowohl das Sportengagement als auch die motorischen Basisqualifikationen (MOBAQs) von Kindern und Jugendlichen determinieren. Bei den MOBAQs handelt es sich um Mindestwerte motorischer Leistungsfähigkeit und damit um so genannte Mindeststandards. Die Kinder wurden mit dreizehn Einzeltests in drei verschiedenen Inhaltsbereichen, (1) Laufen, Springen, Werfen, (2) Bewegungskünste, (3) Ballspiele, getestet und anhand eines Fragebogens zu ihren sozialen, volitionalen und motivationalen Bereitschaften befragt. Dabei interessiert vor allem die Verteilung von förderbedürftigen und kompetenten Kindern nach Migrationshintergrund und sozioökonomischer Lage.
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl der sozioökonomische Status als auch der Migrationshintergrund signifikante Determinanten für die Ausprägung motorischer Basisqualifikationen sind. Sowohl Jugendliche mit Migrationshintergrund als auch Heranwachsende eines tiefen sozialen Milieus gelten zu höheren Anteilen als förderbedürftig als Schülerinnen und Schüler schweizerischer Herkunft und höherer sozialer Schichten. Sie verfügen somit über schlechtere Voraussetzungen für die gesellschaftliche Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur. Die soziale und ethnische Herkunft bestimmen auch den Zugang zum organisierten Vereinssport. Ausländische Heranwachsende sowie Jugendliche aus ärmeren Familienverhältnissen sind weniger in Sportvereinen engagiert. Hingegen lässt sich kein signifikanter Einfluss der beiden untersuchten Parameter auf die informelle Sportbeteiligung feststellen. Kinder und Jugendliche jeglicher sozialer Schichten und Herkunft gehen in einem ähnlichen Ausmaß dem informellen Sporttreiben in ihrer Freizeit nach.
Die Befunde aus der ersten Querschnittserhebung motorischer Basiskompetenzen dienen als Grundlage für weitere Untersuchungen der IMPEQT-Studie und sollen sowohl von bildungspolitischem, als auch sportpolitischem Nutzen sein. Vor dem Hintergrund der Bildungsgerechtigkeit und der Diskussion über Sozialisations- und Integrationsfragen von Zuwanderern, dürften die Ergebnisse im Hinblick auf den Ausgleich sozialer Ungleichheiten durch mögliche Förder- und Interventionsmaßnahmen von großem Interesse sein.
Schlüsselwörter: Soziale Ungleichheit, Sozioökonomischer Status, Migrationshintergrund, Motorische Basisqualifikationen, Sportengagement, Förderbedürftigkeit
Advisors:Gerlach, Erin
Committee Members:Seiler, Sara
Faculties and Departments:03 Faculty of Medicine > Departement Sport, Bewegung und Gesundheit
UniBasel Contributors:Gerlach, Erin and Seiler, Sara
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Master Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:25 Apr 2018 04:30
Deposited On:24 Apr 2018 15:53

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