Soziale Integration im und durch Sport. Eine Re-Analyse der Basler SSINC-Studie mit Hilfe von Mixed Methods

Seitdem Menschen auf der Erde leben, ziehen sie in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen immer wieder in andere Regionen. Europäische Länder gelten als Einwanderungsnationen und weisen hohe Ausländeranteile auf. So auch die Schweiz. Eine Forschungsgruppe des Instituts für Sport und Sportwissenschaft und des Instituts für Soziologie der Universität Basel hat mit der Basler SSINC-Studie (Sport und Social INClusion) die Integration im und durch Sport von jungen Migranten in der Schweiz untersucht. Sie verwendeten dazu sowohl quantitative als auch qualitative Daten. Zuerst wurden quantitative Survey-Befragungen vorgenommen, anschliessend führten sie mit einigen Befragten Interviews durch.
In dieser Arbeit wurden die Interviewpartner bezüglich ihrer Repräsentativität für alle Befragten der Basler SSINC-Studie untersucht. Zudem wurde eine Re-Analyse der quantitativen und qualitativen Daten durchgeführt, um ein umfänglicheres und operationalisiertes Bild der sozialen Integration in vier Assimilationsbereichen zu erlangen: der sozial-affektiven, kulturellen, strukturellen und politischen Integrationsdimensionen.
Die Ergebnisse der Re-Analyse weisen eine hohe Repräsentativität der Interviewpartner in Bezug auf alle Befragten der Basler SSINC-Studie auf. Die Ergebnisse betreffend der unterschiedlichen Assimilationsbereiche sind bescheiden. Es lässt sich festhalten, dass eine sportliche Freizeitgestaltung vermehrt zu sozialen Interaktionen mit einheimischen Jugendlichen führt, was mit einer guten Integration im Bereich der sozial-affektiven Integration einhergeht.
Verstärkt tritt dieser Effekt bei Sportvereinsmitgliedern auf.
Sportvereinsmitglieder sind somit auch in der strukturellen Dimension besser integriert. Jedoch wenig Einfluss hat der Sport auf den kulturellen und schon gar nicht auf den politischen Assimilationsbereich. Umgekehrt wird hingegen angenommen, dass eine gute soziale Integration auf struktureller und kultureller Ebene die Sportpartizipation und somit die sozial-affektive Integration beeinflusst.