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Das Gedächtnis der Heldenstadt: Die Nachkriegsgeneration zwischen Alltag, Privileg und Pflicht

Mijnssen, Ivo. Das Gedächtnis der Heldenstadt: Die Nachkriegsgeneration zwischen Alltag, Privileg und Pflicht. 2015, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/60399/

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Abstract

Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der Tradierung der Kriegserinnerung aus dem Zweiten Weltkrieg an die Nachkriegsgeneration in der Sowjetunion der Brežnev-Ära. Untersuchungsobjekt bilden die "Heldenstädte" als Verkörperungen eines einheitsstiftenden sowjetischen Siegesmythos und als Gedächtnisorte.
Die zwölf "Heldenstädte" der Sowjetunion – Leningrad, Stalingrad, Odessa, Sevastopol, Moskau, Kiev, Novorossijsk, Kerč‘, Minsk, Tula, Murmansk und Smolensk sowie die "Heldenfestung" Brest – waren wichtige Symbole und Gedächtnisorte für den Siegesmythos, der unter Leonid Brežnev kanonisiert wurde. Als Symbole für den Durchhaltewillen, die Kampfbereitschaft und den Mut des sowjetischen Volkes sollten die "Heldenstädte" lokal und national Stolz erzeugen, einheitsstifend wirken und die Loyalität zum Regime stärken.
Das Stadtbild dieser Städte wurde systematisch mit einem Kanon von Gedächtnisorten an den Krieg überzogen. Diese Gedächtnisorte wurden zu Zentren für eine Reihe von Ritualen, über welche eine grösstenteils offiziell gesteuerte Geschichtsversion an die Nachkriegsgeneration tradiert und in breiten Bereichen von deren Lebenswelt verankert wurde.
Im Rahmen des vorliegenden Dissertationsprojekt werden Fallstudien in den Heldenstädten Brest, Tula und Novorossijsk durchgeführt. An diesen Städten wird untersucht, welche Rolle sie als Gedächtnisorte einer nationalen mental map spielen, welches die wichtigsten Gedächtnisorte innerhalb des Stadtraums sind, welche Bedeutungen diesen zugeschrieben wird und wie diese an die Nachkriegsgeneration tradiert wird. Auf der Grundlage von offiziellen Publikationen, Ritualen und persönlichen Aufzeichnungen wird gezeigt, wie Elemente des offiziellen Siegesmythos, der Lokalgeschichte und von Familien- und anderen Kleingruppengedächtnissen in die Deutung verschiedener Gedächtnisorte einfliessen. Die Analyse soll die Frage beantworten, wie die offiziellen Deutungsangebote für die Gedächtnisorte in dieser Generation akzeptiert wurden und welche alternativen Deutungen sie ergänzten oder ihnen widersprach.
Advisors:Schenk, Frithjof Benjamin
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Geschichte > Bereich Osteuropäische Geschichte > Osteuropäische Geschichte (Schenk)
04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Sprach- und Literaturwissenschaften > Profilbereich Osteuropa-Studien > Osteuropäische Geschichte (Schenk)
UniBasel Contributors:Mijnssen, Ivo and Schenk, Frithjof Benjamin
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Doctoral Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:05 Apr 2018 17:38
Deposited On:06 Feb 2018 11:27

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