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Einführung zu digitalen Daten als Quellen der Geschichtswissenschaft

Margulies, Simon. Einführung zu digitalen Daten als Quellen der Geschichtswissenschaft. 2008, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/60370/

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Abstract

Quellen sind das tägliche Brot des Historikers. In Computersystemen liegen sie ihm in digitaler Form vor. Diese Systeme werden durch Konzepte der Informatik gesteuert. Hier wird die Frage beantwortet, was ein Historiker von Informatik verstehen muss, um seine Arbeit an digitalen Quellen ausführen zu können. Wie beeinflussen die Konzepte der Informatik Entstehung, Suche und Überlieferung von Quellen in Computersystemen? Wie wirken sie sich auf die Methode des Historikers aus? Dieses Buch ist der Werkzeugkasten des Historikers für seine Arbeit mit digitalen Quellen.
Der Text reflektiert die ‚Historik’ Johann Gustav Droysens. Historiker sehen sich heute durch digitale Quellen vor neue Herausforderungen gestellt. Dennoch gelten - abgesehen von seiner getrennten Betrachtung der Interpretation - die Arbeitsschritte der ‚Historik’ Droysens weiterhin: Genese, Suche und Kritik stehen auch für den Bereich digitaler Materialen am Anfang einer jeden Quellenkonstruktion. Gegenstand sind deshalb Konzepte der Informatik, wie sie bei der Erstellung, der Suche und der Archivierung digitaler Daten zur Anwendung kommen. Diese Konzepte werden für Historiker eingeführt und im Hinblick auf ihren Einfluss auf die historische Methode befragt. Somit wird für diese Untersuchung der Computer nicht als Hilfsmittel, sondern als Ort der Entstehung von Quellen fokussiert.
Zentraler Bestandteil einer jeden historischen Arbeit ist ihr kritischer Apparat. Deshalb ist die Reflektion der Zitierweise digitaler Quellen unumgänglicher Bestandteil: Anstelle der aktuell üblichen aber konzeptuell zurückzuweisenden Zitierweise wird eine neue Syntax eingeführt, die unabhängig von der Form einer Quelle ist.
Die Genese digitaler Daten wird durch die Datenmodelle der Informatik beeinflusst. Ihre Konzepte bedingen, wie etwas in Computern abgebildet werden kann und entscheiden über die Höhe des Aussagewertes digitaler Quellen.
Die Suche in Informationssystemen bedingen das Ergebnis der Recherche des Historikers. Bei Recherchen in Informationssystemen unterlaufen auch renommierten Historikern Fehlern: anhand Philipp Sarasins ‚Anthrax’ wird aufgezeigt, wo Problematiken verborgen sind und wie Suchmaschinen und Suchtechniken der Informatik Recherchen beeinflussen können.Die äussere Kritik von Quellen untersucht die Frage nach der Überlieferung und Authentizität einer Quelle. Digitale Quellen sprechen nicht direkt und aus sich selber zum Historiker; ihre Interpretation ist von der vorangehenden Darstellung durch einen Computer abhängig. Deshalb wird für die Beantwortung nach der Überlieferung und nach der Authentizität einer Quelle, die digitale Archivierung und ihre anschliessende Darstellung durch den Computer beleuchtet. Diese Prozesse werden mit Überlieferungsprozessen herkömmlicher Quellengruppen verglichen.
Durch die Verbindung vielfach mathematisch-analytischer Konzepte der Informatik mit der klassischen Hermeneutik kann mit dieser Arbeit von einer ‚Historik’ der digitalen Quellenarbeit gesprochen werden. Ein Muss für Historiker, die sich fundiert mit Quellen aus Informationssystemen auseinandersetzen wollen.
Die Bestellnummer der Dissertation lautet: ISBN 978-3-8300-4136-8.
Advisors:Freiherr von Müller, Achatz
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Geschichte > Ehemalige Einheiten Geschichte > Geschichte des Mittelalters (Freiherr von Müller)
UniBasel Contributors:Freiherr von Müller, Achatz
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Doctoral Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:22 Apr 2018 04:32
Deposited On:06 Feb 2018 11:26

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