Rechtspopulistische Parteien in Regierungsbildungsprozessen. Die Niederlande, Belgien und Schweden im Vergleich

Rechtspopulistische Parteien haben in den vergangenen Jahren grosse Wahlerfolge in westeuropäischen Staaten erzielt. In der Politikwissenschaft besteht jedoch eine Forschungslücke hinsichtlich der Rolle dieser Parteien in Regierungsbildungen. Hier setzt das Projekt an und entwickelt ein Modell möglicher Umgangsmöglichkeiten mit rechtspopulistischen Parteien während der Regierungsbildung. Dargestellt werden zudem die Risiken und Chancen, die diesen Umgangsmöglichkeiten innewohnen. Im Anschluss werden als Fallbeispiele die Regierungsbildungen in den Niederlanden, Belgien und Schweden im Jahre 2010 untersucht. Dabei stehen die Parteien "Partij voor de Vrijheid" (Niederlande), "Vlaams Belang" und "Nieuw-Vlaamse Alliantie" (Belgien) sowie die "Sverigedemokraterna" (Schweden) im Mittelpunkt. Anhand der Fallbeispiele kann verdeutlicht werden, welche Probleme in der Regierungsbildung durch den spezifisch rechtspopulistischen Charakter der Parteien auftraten und warum sich die "traditionellen" Parteien schliesslich für eine der drei möglichen Umgangsformen (Regierungsbeteiligung, cordon sanitaire, Tolerierung) hinsichtlich der rechtspopulistischen Parteien entschieden.