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Cadre géologique et environnemental

Guélat, Michel and Rentzel, Philippe and Wick, Lucia and Brombacher, Christoph and Schlumbaum, Angela and Mermod, Olivier. (2011) Cadre géologique et environnemental. In: Pfyn / Finges, évolution d’un terroir de la plaine du Rhône. Le site archéologique de "Pfyngut" (Valais, Suisse). Lausanne, pp. 29-48.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/46182/

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Abstract

Pfyngut: Geologischer Rahmen und natürliches Umfeld Dieses Kapitel ist der Geologie der Region gewidmet, unter besonderer Beachtung der Schichtabfolge von Pfyngut. Die Fundstelle befindet sich im alpinen Raum, am Oberlauf der Rhone, zwischen Siders und Leuk. Sie liegt auf einem Schuttkegel, der sich am Fusse des Illgrabens gebildet hat, einer tief in die penninischen Decken eingeschnittenen Schlucht mit carbonatreichen Gesteinen und Quarziten. Die untersuchten Schichtabfolgen liegen auf der linken Seite des Rhonetals, rund 20 m über der Überschwemmungsebene, und bestehen hauptsächlich aus Wildbachablagerungen und durch Oberflächenwasser verlagerten Feinsedimenten, zwischen denen sich fossile Böden erhalten haben. Diese Ablagerungen erreichen eine Gesamtmächtigkeit von maximal 2,50 m und liegen über den pedogen verwitterten Schottern (cambisol) des Illgrabenfächers. Die Sequenz beginnt an der Basis mit einer Abfolge fossiler Böden. Mikromorphologische Untersuchungen, in Kombination mit den Ergebnissen der Pollenanalysen und Makrorestuntersuchungen belegen, dass der menschliche Einfluss ab der frühen Eisenzeit das lokale Landschaftsbild zu verändern begann : nach einer Rodungsphase, setzte Erosion ein, auf die ackerbauliche Nutzung folgt. Pollen von Weizen und Ruderalplanzen sprechen für eine ausgedehnte Bewirtschaftung der Gegend ab der späten Eisenzeit. Ein weiterer starker menschlicher Eingriff stellt der Bau einer grossen Fernverkehrsstrasse in frührömischer Zeit dar. Sie wird mehfach aufwändig erneuert und nach Aufgabe von feinkörnigen Überflutungssedimenten überdeckt. An deren Oberfläche bildet sich wiederum ein humöser Oberboden, der Pflugspuren eines ausgedehnten Ackerbaus aufweist und ins Mittelalter datiert. Nach dem 12. Jh. wird die gesamte Westflanke des Kegels wiederholt von Bachgeschiebe und Murgangsedimenten überdeckt, was auf eine Destabilisierung der Berghangs hinweist. Der oberste Bereich der Schichtabfolge besteht hauptsächlich aus feinen Ablagerungen, wie sie bei der Bewässerung der Wiesen mittels Suonen entstehen. Darüber folgt der Humushorizont der heutigen Bodenoberfläche. Die Untersuchung der Pflanzenreste erbrachte ausschliesslich den Nachweis von Wildpflanzen, die wohl alle aus der nahen Umgebung stammen. Sie zeigt zudem, dass die Waldföhre bereits in der Eisenzeit die dominante Baumart im Gebiete des Pfynwalds war. Die Landschaft war relativ offen und besass Wiesen- und Weideflächen. Das Fehlen von Kulturpflanzen, wie auch von typischen Ackerunkräutern lässt den Schluss zu, dass in dieser frühen Zeit kaum Ackerstandorte in unmittelbarer Nähe des Fundorts lagen, und mit den untersuchten Proben auch keine Siedlungsbereiche erfasst worden sind, wo Nahrungsmittel gelagert oder verarbeitet wurden.
Faculties and Departments:05 Faculty of Science > Departement Umweltwissenschaften > Ehemalige Einheiten Umweltwissenschaften > Geoarchäologie (Rentzel)
UniBasel Contributors:Rentzel, Philippe and Wick, Lucia and Brombacher, Christoph and Schlumbaum, Angela
Item Type:Book Section
Book Section Subtype:Further Contribution in a Book
Publisher:Cahiers d’Archéologie Romande
ISBN:978-2-88028-121-0
ISSN:1021-1713
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Book item
Language:French
edoc DOI:
Last Modified:12 Jan 2017 07:15
Deposited On:10 Jan 2017 14:04

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