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Elternschaft im Zeitalter der globalisierten Biotechnologie: Leihmutterschaft, Eizell- und Embryonenspende im Rechtsvergleich

Cottier, Michelle. (2014) Elternschaft im Zeitalter der globalisierten Biotechnologie: Leihmutterschaft, Eizell- und Embryonenspende im Rechtsvergleich. In: Siebte Schweizer Familienrecht§Tage : 23./24. Januar 2014 in Basel. Bern, pp. 3-40.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/dok/A6308395

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Abstract

Eizell- und Embryonenspende wie auch Leihmutterschaft stellen Recht und Gesellschaft vor besondere Herausforderungen. Bedenken aufgrund der neuartigen Möglichkeit der Spaltung der Mutterschaft haben in der Schweiz wie in vielen anderen Rechtsordnungen zu Anwendungsverboten geführt. Im internationalen Rechtsvergleich zeichnet sich nun ein Trend zur Liberalisierung zumindest in Bezug auf Eizell- und Embryonenspende ab, wenn auch Unterschiede in wesentlichen Details der Regulierungen (Altersgrenzen, Zugang abhängig von der Lebensform, Offenheit oder Anonymität) bestehen. Die Leihmutterschaft stösst dagegen auf divergierende normative Bewertungen: Während zahlreiche Staaten mit Hinweis auf die Instrumentalisierung der sich für eine Schwangerschaft für Dritte zur Verfügung stellenden Frau strikte am Verbot festhalten, setzen andere auf eine Zulassung mit engmaschigen staatlichen Vorgaben zu den Bedingungen des Leihmutterschaftsverhältnisses, die den Schutz der Beteiligten sicherstellen sollen. In der zweiten Gruppe wurden ebenfalls unterschiedliche Regelungs­optionen gewählt, namentlich in Bezug auf die Entschädigung der Leihmutter, die Verbindlichkeit des Vertrags oder gegenseitige Informations- und Kontaktrechte nach der Geburt des Kindes. Das Familienrecht und insbesondere das Abstammungsrecht haben die Aufgabe, das mittels biotechnologischer Verfahren entstandene Kind in sachgerechter Weise bestimmten Eltern zuzuordnen. Als eigentliche familienrechtliche Innovationen sind die originäre gemeinsame Elternschaft zweier Frauen zu nennen, wie auch die Möglichkeit, das Kindesverhältnis von Anfang an zu den Wunscheltern entstehen zu lassen, wenn das Kind von einer Leihmutter geboren wurde, oder die Elternschaft im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens zu übertragen. In den meisten Rechtsordnungen gelangen aber die regulären Normen über die Entstehung des Kindesverhältnisses zur Anwendung, was bei der Leihmutterschaft zu Rechtsunsicherheiten führt. Diese werden durch den zunehmenden reproduktionsmedizinischen Tourismus noch weiter verstärkt: So stossen Eltern, die sich ihren Kinderwunsch mit Hilfe einer Leihmutter im Ausland erfüllen, bei der Rückkehr in den Wohnsitzstaat vielerorts auf grosse Schwierigkeiten. Die Haager Konferenz für internationales Privatrecht will dieser Problematik mit einem neuen internationalen Übereinkommen begegnen.
Faculties and Departments:02 Faculty of Law > Departement Rechtswissenschaften > Ehemalige Einheiten Rechtswissenschaften > Assistenzprofessur Zivilrecht und Rechtssoziologie (Cottier)
UniBasel Contributors:Cottier, Michelle
Item Type:Conference or Workshop Item
Conference or workshop item Subtype:Conference Paper
Publisher:Stämpfli Verlag
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Conference paper
Last Modified:03 Jul 2015 08:53
Deposited On:03 Jul 2015 08:53

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