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Kotzebue und die Kolonien : Konfigurationen des Fremden und Exotischen in der deutschen Unterhaltungsdramatik um 1800 am Beispiel von August von Kotzebue

Klemm, Martina. Kotzebue und die Kolonien : Konfigurationen des Fremden und Exotischen in der deutschen Unterhaltungsdramatik um 1800 am Beispiel von August von Kotzebue. 2014, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_10736

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Abstract

Ein Theaterstück mit einem exotischen Schauplatz ist im doppelten Sinne ein fremder Ort. Zum einen ist das Theater ein Ort, wo Phantasien visualisiert werden. Es ist ein Ort am Rande der Wirklichkeit, an der Grenze zur Imagination. Dasselbe gilt für einen exotischen Ort in der Südsee. Er liegt am Rande unserer alltäglichen Wahrnehmung und Vorstellungskraft und ist eng mit Phantasien und Träumen verbunden. Die Randlage dieser Orte ermöglicht es, dass die bewussten und unbewussten Regeln, die unseren Alltag bestimmen, für eine bestimmte Zeit ausser Kraft gesetzt werden können. So wird es schliesslich möglich, dass sich durch den Ort des Geschehens die Diskursbedingungen verschieben, das Unmögliche geschieht und das Unsagbare sagbar wird. Diese Verschiebungen der Diskursbedingungen in den exotischen Theaterstücken von August von Kotzebue (1761–1819) bilden den Hauptgegenstand dieser Dissertation.
Auf der Suche nach dem kolonialen Diskurs wird der These nachgegangen, dass es spezifische Diskursregeln für koloniale Settings gibt, und dass sich diese Regeln mit dem Fortschreiten der Kolonisierung verändern. Kotzebue nutzte in seinen Schauspielen exotische Schauplätze, um brisante soziale Fragen zu thematisieren und die Grenzen des Sagbaren auszuloten. Im Rahmen dieser Dissertation wird gezeigt, wie sich diese Stücke Kotzebues in kulturhistorische Traditionen einreihen und wie sich die Diskursbedingungen von Stück zu Stück verändern. Mit dem methodischen Instrumentarium der Diskursanalyse, vor dem theoretischen Hintergrund der kulturwissenschaftlich ausgerichteten, literaturwissenschaftlichen Postcolonial Studies und im Kontext zeitgeschichtlicher Diskurse wird der Umgang mit dem Fremden – verkörpert durch die Exotik von Südseeinseln und ihren Bewohnern, von „Indianern“ und Indern – in Kotzebues Schauspielen aufgearbeitet. August von Kotzebues Theaterstücke, die Gegenstand dieser Untersuchung sind, eignen sich aufgrund ihrer einstigen Popularität gut dafür, den gesellschaftlichen Regeln in Deutschland um 1800 auf die Spur zu kommen.
Advisors:Honold, Alexander and Gess, Nicola
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Sprach- und Literaturwissenschaften > Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft > Deutsche Literaturwissenschaft (Honold)
UniBasel Contributors:Klemm, Martina and Honold, Alexander and Gess, Nicola
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Doctoral Thesis
Thesis no:10736
Thesis status:Complete
Number of Pages:1 Online-Ressource (233 Seiten)
Language:German
Identification Number:
edoc DOI:
Last Modified:22 Jan 2018 15:52
Deposited On:21 Jun 2017 12:49

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