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UmweltEthik: ein Lehr- und Lesebuch

Brenner, Andreas. (2008) UmweltEthik: ein Lehr- und Lesebuch. Fribourg.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/dok/A4538652

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Abstract

Die Erde schwitzt und ist krank, stellen engagierte Zeitgenossen fest. Der Erde geht es nicht gut, heißt es auf den vielen Konferenzen, die seit zwei Jahrzehnten rund um den Globus nach einer Besserung des Zustands der Erde suchen und dennoch nur eine weitere Verschlechterung diagnostizieren. Und wir sind schuld, lautet eine weitere Feststellung: Die Menschen haben die schwere Schädigung der Natur bewirkt, sie ist Folge menschlichen Handelns. Da diese Einsicht allmählich Raum greift, müssen die Menschen etwas tun. Doch vor dem Handeln stehen neue Fragen: Warum, d.h. nach welchen Gründen soll wer was tun? Anerkennt man die Notwendigkeit, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, so befindet man sich bereits in einem ethischen Diskurs. Die Frage nach einem angemessenen Umgang mit der Natur führt daher nicht nur in die Umweltethik, sondern zunächst in die Allgemeine Ethik. In diesem Buch geht es nicht in erster Linie um akademische, sondern um praktische Fragen. Daher gilt auch nicht, dass der Weg bereits das Ziel ist, im Gegenteil kommt es auf das Ziel – einer praxistauglichen fundierten umweltethischen Position – an. Dennoch kommt man zu dem Ziel nur über einen Weg. Wie so häufig, ist dieser Weg auch im vorliegenden Fall eher lang als kurz, was der Komplexität der Materie geschuldet ist. Wege spielen daher in der vorliegenden „Umweltethik“ eine wichtige Rolle. Denn Ethik, so lässt sich von Aristoteles lernen, betreibt man am besten in Bewegung: Man begibt sich mit anderen auf den Weg und in ein Gespräch und sucht beide Male, auf dem Weg und im Gespräch, nach Antworten auf Fragen, die einen umtreiben. Aristoteles fand dafür in der sogenannten Wandelhalle in Athen ideale Bewegungsvoraussetzungen. Für uns heute sind die Wege länger und die Fragen vielleicht auch drängender. Da das Gehen immer noch hilft, einem Gedankengang auf die Spur zu kommen und weil wir uns mit den Fragen der Umweltethik auseinandersetzen wollen, können wir erst recht nicht in unserem Zimmer sitzen bleiben, sondern müssen hinausgehen. Dazu bietet das vorliegende Buch viele Wege an. Die Hauptwege, auf die dieses Buch führt, sind Promenaden, also Spazierwege in der Natur und dennoch nah der Stadt und ihrer Kultur. Hier begegnen wir großen Fragen und berühmten Antworten ebenso berühmter Autoren. Einiges, was uns auf diesen Wegen begegnet, wird mancher Spaziergänger nochmals und von einer anderen Seite ansehen wollen, dazu bieten sich den Wissbegierigen Exkursionen an. Von Aristoteles lernen wir nicht nur das Denken im Gehen, sondern auch seine Gedanken. Daher beginnt die „Umweltethik“ im I. Teil mit den grundlegenden philosophischen Unterscheidungen des Begründers der abendländischen Ethik. Auf den folgenden Promenaden begegnen die Leser dann den großen Debatten und Themen der Ethik, die uns bis in die Gegenwart führen. Auf diesen Wegen machen wir uns nicht nur mit der abendländischen Ethik vertraut, sondern lernen Themen kennen, ohne die eine umweltethische Auseinandersetzung nicht möglich ist. Will eine Umweltethik ein angemessenes Verhältnis in unserem naturbezogenen Handeln formulieren, so muss Klarheit über den Begriff der Natur gegeben sein. Eine solche Klärung will der II. Teil des Buches leisten. Das Abschreiten der Wege von der Antike über das Mittelalter und Neuzeit bis in die allerjüngste Gegenwart macht den enormen Reichtum der Naturpositionen deutlich und vertieft zugleich das Verständnis der Natur. Jetzt endlich können wir im III. Teil das Entstehen der modernen Umweltethik beobachten und ihre Hauptpositionen unterscheiden lernen. Im IV. Teil, dem umfangreichsten des Buches, treffen wir auf Tiere und Pflanzen und erleben die Biosphäre. Wie sollen wir uns gegenüber diesen Phänomenen unserer natürlichen Umwelt verhalten? Zur Beantwortung dieser Fragen werden wir häufig auf bereits weit hinter uns liegende Promenaden verwiesen, was uns vergewissert, dass wir diese Wege nicht umsonst gegangen sind und auf unser Vorwissen nun bauen können. Leben wir wirklich in einer Welt?, fragt der V. Teil. Statt einer Welt sehen wir zunächst verschiedene Weltteile, wir lernen Gegenden kennen, in denen die Menschen so tun und leben, als gäbe es drei Erden, während in anderen Gegenden die Menschen sich so sehr bescheiden, dass, wenn alle so leben würden, noch einmal so viele Menschen auf dem Globus Platz finden könnten. Wenn wir uns auf unserer Abschlusspromenade fragen, wie eine umweltethische Globalisierung aussehen müsste, werden wir überrascht feststellen, wie viel von dem, was Not tut, uns bereits auf den ersten Promenaden begegnet ist. Der lange Weg erweist sich also auch als ein Rundweg. Der abschließende VI. Teil enthält neben dem üblichen Anhang ein Adressenverzeichnis von Institutionen, welche im umweltethischen Zusammenhang tätig sind. Dieses Buch ist aus Vorlesungen zur Umweltethik hervorgegangen, die ich im Studiengang „Umweltwissenschaften“ an der Universität Fribourg gehalten habe.
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences
04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Künste, Medien, Philosophie > Fachbereich Philosophie
UniBasel Contributors:Brenner, Andreas
Item Type:Book
Book Subtype:Authored Book
Publisher:Academic Press
ISBN:978-3-7278-1631-4
Number of Pages:271 S.
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Authored book
Last Modified:05 Jun 2015 08:53
Deposited On:22 Mar 2012 14:17

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